Die Schlacht am Morgarten am 15. November 1315 war die erste Schlacht zwischen den Eidgenossen und den Habsburgern. Die genauen Hintergründe, die zur Schlacht am Morgarten geführt hatten, sindbis heute umstritten. Vier Theorien sind als Ursachen des Konfliktes in der historischen Forschung diskutiert werden:
Zum einen sei es der Konflikt zwischen den Kleinbauern und dem KlosterEinsiedeln gewesen, der durch intensivierte Viehhaltung grosser Weidepächter die Verdrängung traditioneller, kleinbäuerlicher Nutzungsformen drohte. Dieser Konflikt ging als der so genannte "Marchenstreit" in die Schweizer Historie ein.
Eine andere Theorie führt den "Thronstreit" von 1314/15 als Motiv an. Hier konnten sich die Kurfürsten nach dem Tod von Heinrich VII. auf keinen gemeinsamen Kandidaten für die deutsche Krone einigen. Deshalb kam es 1314 zur "Doppelwahl" von Ludwig dem Bayern aus dem Hause Wittelsbach und Friedrich dem Schönen aus dem Hause Habsburg. Die Schwyzerunterstützten Ludwig den Bayern, um ihr Privileg der Reichsunmittelbarkeit durch Kaiser Friedrich II. zu schützen. Ein Indiz für diese Erklärung könnte die Tatsache sein, dass ein Jahr nach derSchlacht am Morgarten König Ludwig der Bayer den Freiheitsbrief von 1240 bestätigte - womöglich als Belohnung für die Parteinahme der Schwyzer.
Der dritte Erklärungsversuch zu den genauenHintergründen der kriegerischen Auseinandersetzung am Morgarten deutet auf eine Adelsfehde. In diesem Falle eine Auseinandersetzung zwischen dem Reichsvogt Werner von Homberg und dem Habsburger Landesherrn, bei der es um den Besitz des reichen Klosters Einsiedeln ging. Unabhängig davon welche Ursache der Konflikt hatte, scheint nur überliefert zu sein, dass die zahlenmässig unterlegenen Schwyzer den Habsburgern eine vernichtende Niederlage zufügten.
Die Schlacht am Morgarten gilt als eines der wichtigsten Ereignisse in der Gründungsgeschichte der Eidgenossenschaft.